KÖRPER.SYMBOLE – Wo deine Ahnenkraft erwacht
- doris.jax

- vor 21 Stunden
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Aktualisiert: vor 29 Minuten
A Gschicht für Männer ab der Lebensmitte
[ Der BLOG ist teilweise im Dialekt geschrieben ]
I woar wieder amoi alla unterwegs, irgendwo zwischen der Waldgrenz und dem Felsn, meine Beschützer die in den Himmel ragten.
Die Stille der Berge war greifbar, fast so, als würde mein Atem ein Echo sein, und das Knirschen unter meinen Füßen erzählte von etwas, das weit über mich hinausging.
Und dann begegnete ich Vinz. Mitte fünfzig, mit einem Blick, der schon viel gesehen hatte, ohne dass er es laut aussprechen musste. Kein Suchender, kein Mann, der sich profilieren wollte. Nur jemand, der schon lange auf dem Weg war, ohne dass es ihm jemand angesehen hätte. A kurzes "grias di": Und wir gingen ein Stück gemeinsam. Nicht, weil man reden musste, sondern weil man spürte, dass es gut war, die Schritte nebeneinander zu setzen, das Schweigen zu teilen, ohne dass es unangenehm wurde.
Bild: wix Archi

Vinz, der aufn Berg hört
„Weißt Mädl, begann Vinz nach einer Weile, die Worte kamen getragen von der Ruhe um uns herum, „do draußen, in der Stille, da merkst erst, wie echt ma is. Ned, dass du stärker wirst oder mutiger, des net. Sondern… dass du wirklich ehrlich wiarst.“
Er hielt mit der Hand den Felsen, an dem er sich lehnte, als würde er darin die Geschichte lesen, die Erfahrungen, die ihm die Natur beigebracht hatte. „Die Berg“, fuhr er fort, „die bringan an Dinge bei, die ma im Alltag einfach ned siacht. Ned im Kopf, ned als Gedankn, sondern richtig im Körper. Da merkt ma, wie fü ma überhört hat, wie sehr man sich selbst überganga hat.“
Sein Blick war weich, aber zugleich tief und klar. Dieses Schweigen eines Mannes, das mehr sagt als tausend Worte, dieses stille Wissen, das nur diejenigen verstehen, die selbst schon lange gehen und zuhören.
Weisheit, die aus einem Leben kommt
Wir gingen weiter, und Vinz begann zu erzählen, von den Begegnungen, die er in all den Jahren hier oben hatte. Männer, die gekommen waren, aus allen Lebensbereichen, alle unterschiedlich, und doch mit der gleichen inneren Frage: Wer bin ich eigentlich, wenn die Verantwortung, die Rolle, die Erwartungen einmal abfallen? „Vü Mauna kemman her, Doris“, sagte er, „Studierte, Handwerker, Lehrer, Unternehmer, Väter, Ehemauna, Gschiedene… ois Mauna, die etwas trogn, was ma nit siecht, die etwas gschpirn, des sie sich kaum eingstehn.“
Und er lächelte leicht, als könne er alle noch vor sich sehen, jeden einzelnen mit seiner Sehnsucht nach etwas Echtem. „Sie olle san stoark“, sagte er, „aber wenig frei. Sie trogn so vü von außen, dass sie kaum nu wissn, wer sie innen drin wirklich san.“
Männer, die Sehnsucht spüren, aber kaum darüber sprechen
Vinz hielt inne und sah mich an, suchend nach einem Blick, der verstand, was er meinte. „Und waßt du, wos sie olle verbindet?“ fragte er leise. Bild: wix Archiv

„Etwas, das drückt, das brennt, das ruft… und sie wissen oft nicht, wie sie es aussprechen sollen. Es ist wie eine Bewegung in ihnen, die sagt: ‚Da ist noch mehr in dir, das raus will.‘ Ein Körpersymbol, das zeigt, dass sie etwas anderes brauchen, etwas, das sie lange übergangen haben.“ Dann schüttelte er leicht den Kopf und lachte kurz, trocken, ein Lachen, das die Jahre in den Bergen mit sich trug. „Die meisten traun sich ned, es sich selbst einzugestehn. Nu ned.“
Und dann sagte Vinz etwas, das mich tief berührte
„Weißt, Doris… ich glaub ned, dass Männer härter werdn wolln. Ganz im Gegenteil. I glaub, sie wolln zruck zu dem, wos sie san, bevor die Wölt ehrna erklärt hat, wie a Mann sei soll. Sie wolln wieda spürn, dass sie Natur san, dass sie ehrlich sein derfn, dass ihre Kraft ned laut sei muass, sondern einfach da is. Dass es erlaubt is, woach zu sein, ohne dass es Schwäche is. Dass ma ruhig, stü, verbundn und trotzdem stoark sei derf.“
Er sah mich an, und für einen Augenblick war alles um uns herum nur noch dieser Moment zwischen uns beiden, zwischen Natur und innerem Ruf, zwischen Wahrheit und dem Mut, sich anzusehen. Ich blieb stehen, hörte zu, und verstand sofort, dass es genau dieser Raum war, den ich so oft gesucht hatte. Dieser Raum, in dem Männer wieder zu sich finden dürfen, ohne etwas beweisen zu müssen.
In diesem Moment entstand die Idee
Noch auf dem Steig, zwischen atmen und dem Wind in den Bäume, wurde mir plötzlich klar: Das ist es. Das Zeichen. Die Körpersprache der Männer ab der Lebensmitte, die lange geschwiegen haben und nun wieder hören wollen, was tief in ihnen wohnt. Und genau in diesem Moment entstand die Idee zu KÖRPER.SYMBOLE – Bergtage für Männer, die spüren, dass in ihnen etwas Altes, Echtes, Ungezähmtes wieder wach werden will. Etwas, das man nicht erklären kann, das man nur erleben und spüren, atmen kann. „Wenn du so wos mochst“, sagte Vinz leise, „dann werdn´s kemma. Ned wegen dem ois, sondern wegen erna söbst.“ Und ich wusste sofort: Er hatte recht.
Die Sprache des Körpers
Vinz blieb stehen, zog den Pullover zurecht, schaute auf die Hände, als wollte er sie lesen. „Doris“, sagte er dann, „die meisten Maunna hern ned, was ihr Körper ehrna sogt. Dabei is es ka Sproch von Schwäche, sondern die ehrlichste Sproch, die wir habn.“ Ich sah, wie er tief Luft holte, als wolle er selbst diese Wahrheit wieder spüren. „Wenn de Schultern immer schwerer werdn, der Rücken krumma, die Hände zittern oder des Herzerl manchmoi schnöller schlogt, dann spricht da Körper. Ned leise, na."
Ich spürte sofort, das er wusste von was er spricht. Männer, die ihr Leben lang immer stark sein mussten, mussten auch gelernt haben, das Leise, das was innen liegt nicht zu überhören. Aber hier, oben in den Bergen, gibt es keine Ausrede. Kein Kalender, kein Telefon und kein Druck der Gesellschaft. Nur der Körper. Die Natur. Die Wahrheit.
Die Natur als Spiegel
Wir gingen weiter, den Boden der unsere Schritte still werden lies, in Begleitung des Windes, und Vinz erzählte von den Männern, die er getroffen hatte. „Sie kumman oft her, weil sie etwas suchn, des sie im Alltag ned finden. Sie suchn Ruhe, und sie findn si sölbst. Sie suchan Kroft, und sie erkennan, dass die Kroft scho imma in ehrna wor, nur zuadeckt von ollem, wos wir glaubn sein zu miassn.“
Die Berg, erklärte er, san kan Freund, der tröstet. Sie san wi a Spiegl, ehrlich und echt."
Wer die Stille spürt, hört sein eigenes Herz. Wer die Weite sieht, erkennt die eigenen Grenzen. Und wer sich darauf einlässt, beginnt zu fühlen – den Körper, die Ahnenkraft, die eigene Urkraft.
Es war beeindruckend zu hören, wie Männer, die jahrzehntelang funktionierten, plötzlich wieder Vertrauen spürten – nicht zu anderen, sondern zu sich selbst.
Die Ahnenkraft erwachen lassen
Die Einladung in die Tiefe – dein Ruf
Die Stille war noch da, als wir am höchsten Punkt standen. Nur der Wind, die Felsen, unser Atem, der wie einen Trommelschlag mein Herz spüren lies. Und Vinz schaute mich an, dieses ruhige, wissende Lächeln auf den Lippen, das sagt: „Jetzt is Zeit.“
„Mädl“, sagte er, „es gibt Maunna, die wissn ned mehr, wia sis anfühlt, ganz sie selbst zu sein. Die habn die Stimm von ihrn Körper überhert, die Ahnenkraft in sich söbst vergrobn, die Weichheit verschlossn. Sie tragn so vü Verantwortung, und habn vergessen, was sie wirklich wolln und was brauchn. Aber tiaf in erhna brennt a Funkn, der nach Luft schreit. Und der Funkn, der wird wieder sichtboar, wenn sie´s zulassn.“
Bild: memove.at

Und genau diesen Funken will ich entfachen. Als Frau, die genau diesen Raum öffnen will. Für Männer ab der Lebensmitte, die mehr wollen als funktionieren, Rollen erfüllen und Erwartungen. Männer, die bereit sind, hinzuschauen. Loslassen lernen. Bereit, wieder in Kontakt zu kommen – mit ihrer Natur, ihrer Urkraft und ihrer Ahnenkraft.
KÖRPER.SYMBOLE ist kein Seminar, kein Workshop, kein typisches Retreat.
Es ist ein Erlebnis, ein Weg, der tief in dich führt. Vier Tage in der Bergwelt, in der Stille, zwischen Felsen und Almwiesen, zwischen Atemzügen und Bergwasser, zwischen Mut und Weichheit. Vier Tage, in denen du dich wieder findest, deinen Körper spürst, Rituale erlebst, die dich zurück zu dir selbst bringen.
Wenn du dieses Ziehen in dir spürst, diese Unruhe, diese Sehnsucht nach Echtheit, dann ist das kein Zufall. Das ist dein Ruf. Dein Körper spricht zu dir. Deine Ahnen sprechen zu dir. Deine Urkraft wartet darauf, wieder Mut zu haben für Altes in dir.
Es ist Zeit, hinzuschauen, loszulassen. Es ist Zeit, wieder du selbst zu sein.
KÖRPER.SYMBOLE – Wo deine Ahnenkraft erwacht.
Termine: 22.5. -25.5.2026
Schreib mir: doris.jax@memove.at
Die Bergfee
Doris






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